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2. Agrar-Umwelt-Forum am 30.01.2001
Vorträge zu Problemen des Wasserhaushaltes im Schraden
Gebiet der linken Pulsnitzniederung wird zum Hauptuntersuchungsgebiet
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Elsterwerda   30. Januar 2001


 

Im Zentrum des 2. Agrarumweltforums in Elsterwerda standen 3 Vorträge zu ausgewählten Problemen des Wasser-
haushaltes im Schraden.

Im ersten Vortrag sprach Herr Sonntag, Leiter des Umweltamtes des Landkreises Elbe-Elster, zum Wasserrückhalt in der Schradenregion. Obwohl Brandenburg zu den gewässerreichsten Bundesländern gehöre, verfüge es heute kaum noch über einen Wasserüberschuss.
Alte Grundwasserstände werden nicht mehr erreicht.
Insbesondere der Braunkohletagebau hätte den Wasserhaushalt irreversibel beeinflusst
(geomorpholog. Grundwasserabsenkung).
Hinzu seien in der Vergangenheit z. T. irreversible Beeinträchtigungen durch die forcierte Industrialisierung der Landwirtschaft gekommen.
So wurden Vorfluter begradigt, natürliches Grünland in Ackerland verwandelt und Stauwerke nur noch sporadisch betrieben.



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Wenn Prognosen bis zum Jahr 2050 zutreffen, dann wird es im Schraden nur noch 470 mm Niederschlag geben.
Herr Sonntag merkte an, dass bereits bei 450 mm Niederschlag eine Versteppung beginne. Wasserknappheit und Nutzungsrivalitäten bezüglich der Ressource Wasser werden im Schraden zu einem Problem, das dringend einer Lösung bedarf.



Berichte zum
AUF:

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Der Grundwasserentzug erstrecke sich heute auf wesentlich weitere Gebiete als ursprünglich erwartet und umfasse eine Fläche von ca. 110 km². In älteren Prognosen wurde noch davon ausgegangen, dass 42 Quellen der Elster bei steigendem Grundwasserspiegel wieder anspringen würden. Dies werde, so Herr Sonntag, nicht der Fall sein. Durch das Defizit im Absenkungstrichter würde die Elster 21 Jahre, der Amazonas bei vergleichbaren Werten nur 22 Std. benötigen, um wieder voll zu laufen.

 
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Insgesamt muss davon ausgegangen werden, dass sich der
Landschaftswasserhaushalt bis 2050 dramatisch verändern wird.
Nur noch im Frühjahr wird dann Wasser auf den Flächen zur Verfügung stehen. Ziel muss es deshalb sein, so viel Wasser wie möglich in der Landschaft zu halten. Dazu sei es nicht erforderlich, alle Gräben im Schraden ständig zu räumen.
Hier sollten die Wasserverbände umdenken. Betont wurde von ihm auch der notwendige Dreiklang von Boden, Wasser und Landwirtschaft.
Mögliche Lösungsansätze zur Stabilisierung des Wasserhaushaltes wären aus seiner Sicht: Gräben und wasserwirtschaftliche Anlagen instandhalten oder –setzen, Bewaldung von Grabenanlagen mit Flurgehölzen, Veränderung der Nutzungsartenverhältnisse, Erhaltung der Moore als Puffer, Rückführung von geklärtem Wasser in die Landschaft, allgemeine Wassersparmaßnahmen usw.


 
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Text: Jens Buchholz   Foto: Dr. Jürgen Roloff   © 2001 infoOrt

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