Im Zuge der Erneuerung des Ortrander Marktes werden an den Stellen, wo notwendigerweise tief in die alten Erdschichten eingedrungen werden muss, durch Archäologen Sicherungsgrabungen durchgeführt. Bei einem "Rathausgespräch" waren recht viele Ortrander und Interessierte erschienen. Wochenlang schon sieht man wie bei den Grabungen auf dem Markt immer mehr gefunden wird - nun wollte man wissen, was die Archäologen Neues auch der Geschichte der Stadt zu berichten haben.

Herr Dr. Ihde von der Martin Wurzel Archäologie und Umwelttechnik GmbH leitet die Ausgrabungen. Zur Veranstaltung im Rathaus hatte er ne' Menge zu berichten. Um es vorwegzunehmen: Die bisherigen Ergebnisse der Grabungen haben die Erwartungen weit übertroffen.
Durch den vorwiegend feuchten Grund konnten sich Schichten aus dem Mittelalter sehr gut erhalten.

Unter Schichten aus den letzten Jahrhunderten kamen mehrere Generationen Holzbohlenwege und Gebäudefundamente bis zurück ins 13. Jahrhundert zum Vorschein.
Besonders interessant: unter den kleinen Gebäuden aus dem 13. Jahrhundert war noch nicht Schluss ! Es finden sich, z. T. mehrschichtige Gruben, die mit Holz und Reisig ausgelegt sind. Möglicherweise existierten sie schon vor dem Marktleben um 1200.

Die Funktion dieser Anlagen ist noch nicht klar. Es könnte sich z. B. um Entwässerungsgruben gehandelt haben, denn der Grund ist von jeher moorig feucht.
Auch die Archäologen hatten es jetzt nicht leicht; wochenlanger Regen setzte die Ausgrabungen regelmäßig unter Wasser.


Das Bild von der Grabung und die Skizze wurden von der Martin Wurzel GmbH angefertigt. Die hier gezeigte Qualität ist leider sehr schlecht, da ich sie nur beim Vortrag mit der Videokamera reproduzieren konnte. Ich hoffe dennoch, dass sie einen kleinen Eindruck dieser Gruben vermitteln.