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2. Agrar - Umwelt - Forum am 30. Januar 2001 - Seite 2

 

Anschließend sprach Dr. Hanspach vom Büro Planungen in Natur und Siedlung (PNS) zu naturräumlichen Aspekten des Wasserhaushaltes im Gebiet der linken Pulsnitzniederung.

Dieses Modellgebiet werde in seiner räumlichen Ausdehnung im Süden durch die Landesgrenze zum Freistaat Sachsen, im Westen durch die Bundesstraße 101, im Norden durch das linke Pulsnitzufer und im Osten durch die Grenze zum Landkreis Oberspreewald-Lausitz bestimmt. Die Pulsnitz selbst ist das wichtigste Fließgewässer in dieser Region. Sie erhält Wasser aus dem Hopfengartenbach, dem Querbach, dem Pfeifenbach, dem Lambertgraben und aus Quellgebieten im Süden. 80% des Modellgebiets sind durch Ackernutzung geprägt. Die restlichen 20% sind u.a. Moore, Grünland und Siedlungsflächen.



 


  

Gräben, ein charakteristisches Merkmal im Schraden, sind bis zu 4 m tief, woraus sich eine Grundwasserabsenkung von über 1 m ergibt.
Da es sich hier um eine
Niederungslandschaft handelt, in der nacheiszeitliche Sandböden mit geringer Wasserspeicherkapazität vorherrschend sind, wird der Grundwasserstand zu einem entscheidenden Standortfaktor.



Eine wesentliche Frage, so Dr. Hanspach, ist, welche Flächennutzungen werden im Schraden zukünftig warum präferiert.
Antworten hierauf sollten alle Flächennutzer gemeinsam finden. Hierzu sei es wichtig, dass alle 6 Landwirtschaftsbetriebe, die Flächen im Bereich der linken Pulsnitzniederung bewirtschaften, zukünftig an den Diskussionen des AUF teilnehmen.

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Bemängelt wurde des weiteren, dass Messeinrichtungen fehlen.
Ohne diese Messungen (Wasserbilanz) fehle eine fundierte Diskussionsgrundlage für Lösungsansätze zum Wasserrückhalt im Schraden.



 

 
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Es bestehe ein enger Zusammenhang zwischen Bodennutzungsartenverteilung und Wasserhaushalt (Mikroklima, Grund- und Oberflächengewässer).
Ein neues Flächenkonzept für diese Region sei deshalb unverzichtbar.
Es ist die Frage zu beantworten, welche Früchte könnten weiterhin angebaut werden?

Eine Revitalisierung von Quellen und Zuflüssen wäre eine weitere Möglichkeit, um Wasser in der linken Pulsnitzniederung zu halten. Illegale Abzweiger und Nutzer sollten dagegen bestraft werden. Eine Focussierung auf die wichtigsten Stauanlagen sei ebenfalls sehr wichtig. Es könnten und müssten nicht alle Anlagen weiter betrieben werden. Auch unnötige Gräben könnten weg, Moore sollten als Wasserspeicher geschützt werden.
In diesem Zusammenhang sollte auch über einen teilweisen Ersatz von Stauwehren durch Sohlgleiten oder Sohlschwellen nachgedacht werden.


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Text: Jens Buchholz   Foto: Dr. Jürgen Roloff   © 2001 infoOrt

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